Zuletzt geändert: 2015.11.17, 17:51 | | 0 Kommentare | Kommentieren
In Texas nimmt sich Helge Schneider, wie nur wenige, die Freiheit heraus, nicht einen wirklichen Film mit einer eindeutigen linearen Handlung zu erzählen, vielmehr ist es ein Sammelsurium an kruden Witzen, Nummern & Gesangseinlagen; in einem zusammengerümpelten Set, in dem absichtlich nichts zusammenpasst (moderne Küche im Wilden Westen, oder eine neue getäfelte Wand nebens Haus). Oder Schneider hampelt einfach nur rum oder findet sich selber komisch... Auf Dauer war es mir stellenweise doch etwas zu langwierig, dafür wird aber auch immer mal wieder auf die Kacke gehauen. Und seine Mutti wird von einem Mann so plump und wie selbstverständlich in der Rolle in einer Frau gespielt, dass man eher lacht als das es altbacken wirkt.
00 Schneider schmiegt sich dem schon eher der Definition eines Films an. Das Set durchbricht hier nur im Detail die Film-Realität, so ist z.B. der Tiger im Käfig ein Mann im Kostüm, Lieutenant Körchgen wird von einer Gummi-Schlange fast erwürgt, bzw. "erwürgt" sich selber; oder die Polizei-Uniformen. Schneider spricht weniger aus dem Off und kommentiert auch eher das Geschehen, als dass die Fragmente wie in Texas miteinander zu verbinden. Dafür wird auch hier so plump und aufgesezt wie in einem schlecht-übertriebenden Werbespot gespielt, dass es Spaß macht.
Die Kameraführung & Bildkompositionen sind etwas ausgefeilter und nicht mehr so stark wie dahingerotzt, mit einer freischwingenden Kamera. Die Ästhetik ist nach wie vor auf dem Niveau einer billigen TV-Produktion.
In der Zweitrolle ist Schneider als der Kunstsammler & Bösewicht Nihil Baxter zu sehen, der wie der Nasenmann in Texas im Grunde viel zu blöd ist, um eine "Gefahr" darzustellen. Im ersten Film kommt Doc Snyder nicht durch die Schwing-Tür aus dem Saloon raus, im zweiten schafft es 00 Schneider nicht mit dem Auto über die Bordsteinkante (bis die Nachbarin kommt), das hat auch etwas von Gag-Recycling mit Variationen.
Auskennen tu ich mich in seinem Werk fast nicht. Als nächstes geht es dann mit Doktor Hasenbein! weiter, bis ich mich für bekloppt genug erkläre, für den nächsten Helge-Schneider-Film Geld auszugeben. Eigentlich ist vor allem Texas filmisch gesehen Schrott, der durch Helge Schneider zu "etwas" gemacht wird: sehenswertem.